Börkum hett Tied för di | Breite 53´33´N | Länge 6´45´E

Böskupp van Börkum

Borkumer Drinkeldoden Karkhof

Borkum

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Begrabungsstätte Ertrunkener Seeleute

Dieser Ertrunkenen Kirchhof, wie er genannt wird, liegt hinter dem Kurheim "Sankta Maria", hinter dem Kinderspielplatz, in den langen Tälern der Randdünenketten. Das erste höhere Dünental nennt man noch heute Dodemannsdelle, wo weit vor im früheren 1700/1800/1900 Jahrhundert, mehrere hundert Gräber angelegt wurden. Diese zahlreichen Ertrunkenen konnte man seinerzeit nicht auf dem Walfängerfriedhof am alten Leuchtturm bestatten, da dieser nicht den Platz dafür bot.

Erst 1874, als die letzte Beerdigung auf dem Inselfriedhof beim "Alten Leuchtturm" stattfand und ein neuer Friedhof angelegt wurde, konnte seitdem an der Deichstrasse bestattet werden. Ab 1875 wurden die angetriebenen Drinkeldoden auf dem Gemeindefriedhof an der Deichstraße bestattet. Weiterhin legte man einen dritten Kirchhof 1903 an und konnte daher auch auf dem ev. luth. Kirchhof Bestattungen am Südstrand vornehmen.

Auf allen ostfriesischen Inseln und den Küstennahen Orten - entlang der Deiche, gab es Drinkeldoden Karkhöfe

Die Bestattungen erfolgten zu jener Zeit:

Borkum

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In dem die Borkumer Bevölkerung auch nicht immer die finanziellen Mittel hatten, wurden die angetriebenen Seeleute nach Geld oder Goldschmuck durchsucht. Hatte man nichts finden können, wickelte man sie in Stroh ein und bedeckte ihren Kopf mit einem Dachziegel. [ (2.Mose 34 Satz 33 - 35 ???) - Warum nicht mit einem Tuch, sondern mit einen Dachziegel lässt sich nicht recherchieren bzw. nachspüren - selbst die Suche unter Homerische Bestattungrituale war erfolglos] Aus der Romanischen Bestattungssitte kann man entnehmen, dass Ziegelgräber als Einfassung des Grabes verwendet wurde. ] Die einzigste erfolgreiche Nachspürung ergab das in Nubien infolge des Klimas und der raschen Bestattung unterhalb drei Tage praktiziert wurde. ] Warum es hier im ostfriesischen Raum Verwendung fand, kann mir auch kein Theologe erklären. ]

Wenn durchaus etwas gefunden wurde, kaufte man damit genügend Bretter und baute hieraus einen Sarg. Dies war zu dieser Zeit in Europa überall bei den Bestattungen so üblich .

Eintragungen in Kirchenbüchern:

In den Karkenbeukern sind erst Aufzeichnungen ab 1859 aufgeführt. Hierbei wurden die Zahl der Drinkeldoden aufgezeichnet, aber auch Kennungsmerkmale und eventuelle Namen die den Insulanern bekannt wurden, dann in das sogenannte Totenregister eingetragen. Auch Borkumer/Insulaner selber, die togene un geborene sind, sind ab hier in den Karkenbeukern aufgezeichnet. Es gibt aber Überlieferungen, dass Menschen, die gesellschaftlich nicht gemocht wurden (Heute: Mobbing oder Burn Out), sich auf eigenen Wunsch hier begraben ließen. Weiterhin gab es auch Beisetzungen auf eigenen Wunsch - in der Nähe des großen Kaap.

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Um 1900, so der Überlieferung, gab es einen Sandstein und ein eisernes Kreuz, die wohl der Militarisierung zu 1918 zum Opfer gefallen sind.

Gedenkstein - Denkmal :

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Schon um 1980 hatte man angedacht, dort ein Mahnmal zu errichten, in Form eines Findlings, diesen mit einer Inschrift zu versehen und aufzustellen.

Leider ist dieses in Vergessenheit geraten und man erinnerte sich im Heimatverein Borkum, dass hier am Drinkeldoden Karkhof ein Gedenkstein fehle. Dr. Helmer Zühlke, Leiter des Heimatmuseums, übernahm die Organisation und Durchführung. Zahlreichen Firmen und Einzelpersonen ist zu verdanken, die dieses Vorhaben in vielfacher Hinsicht unterstützt haben. So konnte, obwohl schon 1980 die Idee geboren war, erst 29 Jahre später und zwar am 17. Oktober 2009, dass nun fertige Denkmal der Öffentlichkeit übergeben werden. Weitere Informationen unter Heimatverein Borkum

Quellennachweis: Erarbeitet durch Schönbeck-Borkum 02.10.2013 | Alle Angaben, Inhalte sowie Änderungen und Irrtürmer - sind vorbehalten.

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