Borkum - Quallen im Watt und am Strand nicht gefährlich
Hautreaktionen nur bei Berührung mit blauen oder gelben Nesseltieren - Feuerquallen vor Borkum gibt es nicht
– Quallen – schon bei dem Wort zucken viele zusammen
Diese gallertartigen Meerestiere mit ihrer schirmartigen und durchsichtigen Gestalt sind nicht sehr beliebt bei den Menschen, denn einige von ihnen lösen bei einer Berührung schmerzende und juckende Hautreaktionen hervor. Auch an der Nordseeküste gibt es Quallen, in warmen Monaten sogar in großer Zahl. Sie werden mit der Strömung von der Nordsee ins Wattengebiet getrieben. Im Gegensatz zu manchen Exemplaren in den südlichen Regionen sind die Nesseltiere im Wattenmeer aber nicht gefährlich, wie der Biologe André Marliani, pädagogischer Mitarbeiter des Nationalparkzentrums Norddeich, erläutert. Hier kämen in der Regel die Wurzelmund- Blumenkohl-, Kompass-, Ohren- oder blaue und gelbe Nesselquallen vor.
„Die einzigen Quallen, die unangenehm werden können, sind die blauen und gelben Nesselquallen. Wenn man sie berührt, juckt oder brennt die betroffene Stelle – ähnlich wie bei einem Mückenstich oder bei dem Kontakt mit Brennnesseln“, erklärt er. Wenn man die Haut aber gleich mit Wasser abspüle und sie mit einem kühlenden Mittel (zum Beispiel gegen Mückenstich) behandele, würden die Beschwerden in der Regel schnell wieder verschwinden. Bei den übrigen genannten Quallen würden Berührungen oft gar nicht bemerkt, nimmt er die Angst vor diesen Medusen. Es bestehe also überhaupt kein Grund in Panik auszubrechen, wenn man beim Schwimmen einer oder mehreren Quallen begegne.
Auch Dr. Hubert Farke, Dezernent der Nationalparkverwaltung in Wilhelmshaven, betont, dass übertriebene Angst hier unnötig ist. Allerdings rät er zur Vorsicht, denn die Nesselquallen haben ein bis zwei Meter lange Tentakel – und diese lösen beim Kontakt mit ihnen den schmerzhaft/ juckenden Ausschlag aus. „Ich würde um sie einen Bogen herumschlagen, denn die Tiere ziehen die langen Fangarme hinter sich her“, sagt er.
Quallen ernähren sich von kleinsten Planktontieren
Quallen haben meist eine pilzförmige Gestalt
Quallen haben meist eine pilzförmige Gestalt und sind fast durchsichtig. Die in der Nordsee lebenden Tiere können einen Durchmesser von 30 Zentimetern erreichen. Durch pulsierende Bewegungen ihres glockenförmigen Schirmes, der zu 98 Prozent aus Wasser besteht, bewegen sie sich fort. Manche Quallen ernähren sich von kleinsten Planktontieren, die sie mit ihren klebrigen Fangtentakeln aus dem Wasser filtern. Andere Arten fangen Wasserflöhe und Kleinfische, die sie mit den Nesselkapseln ihrer Fangarme lähmen.
Die Beute wird in die Mundöffnung gezogen, die unten, in der Mitte zwischen den Mundlappen sitzt. Quallen entwickeln sich den Winter über und tauchen daher erst in den Sommermonaten an der Küste auf. Nach Aussagen von Farke kommen in der Ostsee weit mehr Quallen vor, als in der Nordsee, weil sie dort bessere Bedingungen für die Vermehrung vorfinden.