Borkumer Jugendarbeit fördern
24. November 2002
.....erfordert deren ständigen Dialog und entsprechende Mitbestimmungsrechte aller beteiligten Gruppen und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Jugendarbeit kommt in Bildung und Erziehung neben Familie, Schule und Berufsausbildung eine eigene Bedeutung zu. Hier kann jeder in freiwilliger Teilnahme und in spezifischen Formen gemeinschaftliches Handeln eigene Erfahrungen gewinnen und lernen, mit Verantwortung umzugehen. Die Eigenverantwortung Jugendlicher zu fördern und ihr Recht zu sichern, ohne die Bevormundung durch Erwachsene und deren Institutionen eigene Wege zu suchen, ist Aufgabe der Jugendarbeit und ihres Bildungs- und Freizeitangebots. Jugendliche bringen ihre Interessen, Fähigkeiten, Anliegen und Aktivitäten in Vereinen, Verbänden und in der offenen Jugendarbeit ein. Jugendarbeit lebt dabei in besonderer Weise von Ehrenamtlichen Engagement, Ehrenamtlichkeit bedeutet Vielfalt und Leistungsfähigkeit. Jugendarbeit hat von unten nach oben stattzufinden. Überregionale und Überverbandliche Zusammenschlüsse sollen den Gemeinschaften vor Ort dienen.
Jugendarbeit soll zum freien und toleranten Umgang beim Ausgleich verschiedener Interessen und Meinungen befähigen sowie zum demokratischen Engagement ermutigen. Jugendarbeit hat einen Anspruch auf Förderung. Diese Förderung soll helfen, die Vielfalt der Formen von Jugendarbeit zu erhalten. Sie darf nicht von parteipolitischen Gesichtspunkten bestimmt sein. Sie muss unbürokratisch erfolgen und die Selbstständigkeit der freien Träger achten, deren Arbeit Vorrang vor kommunalen und staatlichen Angeboten hat. Viele Menschen unserer Generation sehen keinen Sinn in der Mitarbeit in Staat und Gesellschaft. Auf diese Menschen müssen wir zugehen. Dieser Aufgabe kann sich nicht allein die Jugendpolitik annehmen. Politik muss sich generell um Akzeptanz und um Verständnis bei den Jugendlichen bemühen. Sie muss die Chancen nutzen, die in den Anregungen und in der Kritik Jugendlicher enthalten sind. Sie muss Jugendlichen Chancen der Mitgestaltung eröffnen und sie zur Übernahme sozialer Verantwortung ermutigen. Es liegt in der Verantwortung des einzelnen, frei verfügbare Zeit durch Engagement sinnvoll für sich und andere einzusetzen. Die Möglichkeiten sind vielfältig:
- persönliche Hinwendung an Hilfsbedürftige Personen;
- Mitarbeit in den Mitbestimmungs- und Mitwirkungsorganen in Schule und Hochschule, am Ausbildungs- und Arbeitsplatz sowie gewerkschaftlichen Engagement;
- persönliche Initiativen im Umweltschutz und in der Landschaftspflege;
- politische Mitgestaltung;
- Jugend- und Erwachsenenbildung;
- Arbeit in Vereinen, Kirchen, Institutionen und Verbänden.
...... an der Sache beteiligen, wollen Selbstbestimmte Freizeitgestaltung. Dazu ist ein abwechslungsreiches, öffentlich gefördertes Angebot von Freizeiteinrichtungen nötig. Die Zukunft unserer Gesellschaft wird ganz wesentlich davon bestimmt, ob es gelingt, die Lebensbedingungen von Kindern grundsätzlich zu verbessern und damit auch die Bereitschaft zum Kind wieder wachsen zu lassen. Wir müssen zu einer kinderfreundlichen Gesellschaft werden, in der das Leben mit Kindern wieder selbstverständlich ist. Sie müssen zu ihrer Entwicklung Schutzräume vorfinden, persönliche Zuwendung und Geborgenheit erfahren sowie die Gelegenheit zur Entfaltung eigener Kräfte erhalten. Uns ist bewusst, dass das Wohl von Kindern nicht nur jenen betrifft, in deren unmittelbare Obhut sie gehören. Das ganze Gemeinwesen ist dort angesprochen, wo es darum geht, allen Kindern eine Förderung zu sichern, die ihren Begabungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten gerecht wird.
Politik für Kinder muss die Grenzen bloßer Familienpolitik überschreiten und alle gesellschaftspolitisch relevanten Bereiche wie beispielsweise Städte- und Wohnungsbau (z. B. Jugendzentrum, Fun Halle, Strandaktivitäten usw.), oder die Verkehrspolitik (z. B. sicherer Kindergartenund Schulweg) einbeziehen. Kinder sind eine Bereicherung des Lebens, die nicht mit finanziellen Maßstäben gemessen werden kann. Lebensqualität und Wohnzufriedenheit der Bürger werden in den Gemeinden sowohl durch die materiellen Lebensbedingungen, die sich überwiegend auf hohen Niveau befinden, beeinflusst, als auch zunehmend durch immaterielle Bedürfnisse wie Identifikation und Überschaubarkeit, Erlebniswelt und Vitalität. Kommunalpolitik wird sich daher zukünftig weit mehr als bisher an der privaten und bürgerschaftlichen Initiativbereitschaft, vor allem im Bereich der Kultur, der Sozialpolitik orientieren müssen. Alle Bürger, besonders Jugendliche in ihrem Lebensbereich, sollen ihren politischen, sozialen und kulturellen Interessen nachgehen können!