Intensiveinspruch zur Verbesserung der Fahrrinne Eemshaven - Nordsee
28. Juli 2009
Sehr geehrte Damen und Herren, vielen herzlichen Dank für die Zusendung der Antwortnote Startnotiz „Verbesserung der Fahrrinne Eemshaven –Nordsee“.
Intensiveinspruch zur Verbesserung der Fahrrinne Eemshaven - Nordsee
Die Nordseeinsel Borkum mit Hochseeklima, ist die größte der ostfriesischen Inseln und liegt im Übergangsgebiet zwischen Wattenmeer und Nordsee. Alle Inselbewohner sind ausschließlich vom Tourismus abhängig. Dieser ist unsere Existenz und unsere Lebensgrundlage. Wir bieten unseren Gästen die Grundlage für einen erholsamen Urlaub, saubere Badewasserqualität an unseren weiträumigen Sandstrand, gesunde jod- und salzhaltige Atemluft – ohne große Emissions- Luftschadstoffbelastungen, eine einmalige Naturschönheit, die bislang durch die Borkumer Bevölkerung über Jahrhunderte mit großen Erfolg verteidigt und erhalten wurde.
Die Insel Borkum ist integriert und umgeben von dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, dem Weltnaturerbe Wattenmeer, dem Biosphärenreservat Niedersächsischen Wattenmeer, Flor – Fauna – Habitat (FFH) Vogelschutzgebieten, der trilateralen Conservation - Area des Wattenmeeres und dem trilateralen PSSA Wattenmeer. Wegen dem hohen Stellenwert dieser Naturgüter ist es mir uns auch anderen Inselbewohnern äußerst wichtig, dass unsere Insel und unsere Lebengrundlage langfristig erhalten und für die zukünftigen Generationen gesichert wird.
Eine Fahrrinnenerbesserung ist nicht erforderlich, um die Ems - für den Eemshaven - für Panamax - Bulkschiffe sowie LNG -Schiffe befahrbar/erreichbar zu machen. Es wird hier mit Sicherheit, wenn Vertiefungen durch Baggerungen durchgeführt werden, eine Anhebung der Strömungsgeschwindigkeit und die Fluthöhe zunehmen. Ferner wird erwartet dass durch höhere Strömungsgeschwindigkeiten die Buhnenköpfe durch Ausspülung sowie ein Absenken dieser Köpfe die Folge sein wird. Weiterhin werden zu gegenwärtiger Lage die Sandbänke massiv negativ verändert. Befürchtung, dass die Deiche unterspült werden, ist ein hoher Stellenwert beizumessen.
Selbst die Meeresfauna wird durch Ausbaggerungen bzw. Aufspülungen abgetötet, dass heißt: das die Kinderschule der Fische im nahen Küstenbereich getötet wird, eine Folge wird sein dass unsere Seehunde abwandern sowie die Jungmeerestiere für gewisse Zeit - nicht oder nie wieder sich hier vor der Küste ansiedeln. Touristische Traditionseinrichtungen würden wegfallen. Weiterhin dürfen Sie das Baggergut nicht entlang der Fahrrinne verklappen, da hier für bis zu 10 Jahren und auch länger, die Meeresfauna zerstört wird.
Auch zusätzliche Versandungen bzw. Verschlickungen sind daher zu befürchten. Unseren feinen Sandstrand würde die Grundlage der Farbgebung sowie des Reinheitsgebotes entzogen. Die Badewasserqualität würde zusätzlich sich negativ auswirken. Dies würde massiv negativ, bei einer Presseveröffentlichung der Wasserqualitäten, wirtschaftlich den Ruin bedeuten. Mein Fazit zum Schluss, auch wenn Energiekonzerne etwa 5 Milliarden in den Eemshaven investieren wollen (Bekannt seit 2003), so ist unser Kultur- und Lebensgut zu berücksichtigen und zu achten (– so wie wir das Ihre -) , da nur im Einklang mit der Natur und ihren Lebewesen hier eine Grundlage des gemeinsamen miteinander, mit gegenseitigen Respekt - nur ein friedliches zusammenleben möglich ist.