Albert Theodor Otto von Emmich - General der Infanterie
Das Emmich – Denkmal in den Borkumer Dünen ist dem deutschen General der Infanterie Albert Theodor Otto von Emmich gewidmet. Es wurde im Jahr 1917 von auf Borkum stationierten Einheiten, die vormals unter dem Kommando des Generals gestanden hatten, errichtet. Das Denkmal stellt einen Steinquader dar, auf dem Waffen und Helm eines germanischen Kriegers ruhen.
Otto von Emmich
Emmich, geboren 1848, stammte aus einer bürgerlichen Soldatenfamilie. Im Alter von 18 Jahren trat er in die preußische Armee ein. 1912 wurde er in den preußischen Adelsstand erhoben.
Im Jahr 1914 nahm von Emmich als kommandierender General des X. Deutschen Armeekorbs an einer der ersten Kampfhandlungen des 1. Weltkriegs, dem deutschen Einmarsch in das neutrale Belgien teil. Er verstarb im Jahr 1915 in Hannover an einer Krankheit.
1912 wurde er in den preußischen Adelsstand erhoben......
Historischer Hintergrund
Die Einheiten General von Emmichs nahmen nach Kriegsbeginn des 1. Weltkriegs unter auf beiden Seiten verlustreichen Kämpfen die äußerst stark befestigte Stadt Lüttich ein.
Dieser erste schnelle Sieg ermöglichte der Deutschen Armee das weitere Vorrücken in Richtung Frankreich.
Beim deutschen Einmarsch in Belgien kam es vielfach zu Grausamkeiten und Erschießungen der Zivilbevölkerung.
Während die Schlacht um Lüttich im Deutschen Reich als Triumph gefeiert wurde, verdiente sich die Invasion bei den Alliierten einen anderen Namen:
Die Schändung von Belgien.
Reputation
Aus der Sicht der deutschen Soldaten des 1. Weltkriegs galt von Emmich als gefeierter Kriegsheld. Er wurde für die Eroberung von Lüttich hoch dekoriert.
Aus heutiger Sicht ist von Emmichs Ruhm dagegen äußerst fragwürdig.
Als kommandierender General des X. Armeekorbs hatte er sowohl den Befehl zum Einmarsch wie auch die durch seine Untergebenen ausgeübten Übergriffe und Morde an der Zivilbevölkerung zu verantworten.
Beides war auch nach dem 1914 geltenden Kriegsvölkerrecht ein klares Kriegsverbrechen.
Ob von Emmich selbst Gräueltaten anordnete oder duldete, ist dagegen bis heute nicht nachgewiesen und wird vermutlich nicht mehr abschließend zu klären sein.
Wurde am 1. September 1917, dem Jahrestag des Beginns der Schlacht von Sedan im Krieg 1870/1871, feierlich eingeweiht. Während auf Borkum noch ein Heldendenkmal errichtet wurde, sah das Deutsche Reich schon seiner militärischen Niederlage entgegen.
Die Ehrung Otto von Emmichs erfolgte zu einem zeitpunkt zu dem Millionen Solldaten auf den Schlachtfeldern des Weltkriegs ihr Leben verloren hatten und furchtbares Leid über die vielen vom Krieg betroffenen Gebiete innerhalb und außerhalb Europas kam.
Möge diese Denkmalanlage als Zeitzeuge des deutschen Angriffkrieges gegen das neutrale Königreich Belgien dienen, die Opfer des Ersten Weltkriegs in Erinnerung rufen und zum dauerhaft friedlichen Miteinander der europäischen Nationen mahnen.
2003 - Schändung eines Denkmals - siehe letztere Fotos im Billerbook